Tipps für eine nachhaltige Katzenfütterung

Tipps für eine nachhaltige Katzenfütterung

Damit sich dein Stubentiger wohl und gesund fühlt, machst du sicher einiges möglich. Du sorgst für kuschelige Schlafplätze, genügend Futter und die nötigen Tierarztbesuche. Doch wäre es nicht noch schöner, wenn deine Katzenhaltung nicht nur deiner Samtpfote, sondern auch der Umwelt und anderen Tieren gut täte? Daher möchten wir dir in diesem Artikel einige Ratschläge geben, wie du deine Katze nachhaltiger ernähren kannst.

In unserem Artikel zur nachhaltigen Katzentoilette findest du weitere Tipps, wie du beim stillen Örtchen den Paw-Print deiner Katze reduzieren kannst.

In diesem Artikel erfährst du mehr über folgende Themen:

  • Was gibt es bei der Ernährung der Katze zu beachten?
  • Welche Rohstoffe werden bei einer nachhaltigen Fütterung empfohlen?
  • Wie kann man bei der Auswahl der Verpackung bereits nachhaltig handeln?
  • Besser Nass- oder Trockenfutter, oder sogar Selbstgemachtes?
  • 4 Tipps wie deine Katze gerne trinkt.
  • So gelingt dir die Futterumstellung.
  • In 6 Schritten zu einer nachhaltigen Katzenfütterung

Lesedauer: 6 Min

 

Was gibt es bei der Ernährung der Katze zu beachten?

Die Fütterung von Katzen ist leider in doppelter Hinsicht nicht immer ganz einfach. Zum einen haben Katzen einen sehr speziellen Bedarf. Der Eiweißgehalt muss relativ hoch sein, warum es zum Beispiel nicht möglich ist, Katzen mit Hundefutter zu ernähren. Zudem benötigen sie spezielle Inhaltsstoffe, die zum Teil künstlich zugefügt werden müssen, wie zum Beispiel Taurin. Mäuse sind die taurinreichsten Landlebewesen, weshalb die Taurinzufuhr in der freien Wildbahn früher kein Problem war, aber im Fertigfutter oder auch beim selbstgemachten Futter muss es zwingend supplementiert werden. Den höchsten Taurin-Gehalt generell haben Krabben.

Zum anderen sind Katzen eben Katzen, was bedeutet, dass sie nur das essen, was ihnen gefällt. Und diese Geschmäcker können sehr verschieden sein. Wenn eine Katze der Meinung ist, dass ihr etwas nicht mundet, hat man als Mensch meist keine andere Wahl, als der Dame oder dem Herren eine Alternative anzubieten. Daher sollte man jede Futterauswahl unter folgenden Aspekten beleuchten:

  1. Gesundheit
  2. Akzeptanz
  3. Nachhaltigkeit
  4. Budget

Das Feinschmecker-Näschen der Katzen

Die kleine Nase der Katze ist wirklich etwas Besonderes. Nicht nur, dass das Nasenmuster so einzigartig ist wie der Fingerabdruck des Menschen, sie ist auch ein hervorragendes Riechorgan!

Katzen können nämlich 14x besser riechen als der Mensch. Mit ihren rund 200 Millionen Riechzellen erschnüffeln sie schon alle Informationen zum Futter, bevor sie überhaupt den ersten Happen genommen haben. Wir Zweibeiner haben im Vergleich nur 20-30 Millionen Riechzellen.

Umso spannender ist es, wie schlecht Katzen schmecken können. Sagt der Geruch zu, so spielt der Geschmack bei den Stubentigern eine untergeordnete Rolle. Menschen, mit ihren ca. 9000 Geschmacksknospen, haben also eine deutlich größere Bandbreite der Geschmackswahrnehmung als Katzen mit ihren ca. 500 Geschmacksknospen.

Dies sollte bei der Fütterung von Katzen immer im Hinterkopf behalten werden: Das Futter muss aromatisch und frisch riechen. Mag eine Katze keinen Fisch, dann schreckt sie in erster Linie bereits der intensive Geruch ab.

Welche Rohstoffe werden bei einer nachhaltigen Fütterung empfohlen?

Die Hauptzutat in jedem Katzenfutter sollte an erster Stelle eine tierische Proteinquelle sein. Ob man seine Katze auch vegetarisch oder vegan ernähren kann, möchten wir hier nicht weiter ausführen, da es dazu sehr kontroverse Diskussionen gibt und uns bisher noch kein vollwertiges vegetarisches Katzenfutter untergekommen ist.

Meist handelt es sich bei der Proteinquelle um Hühnchen, Rind oder Fisch. So ausgefallene Zutaten wie beim Hund, wie Büffel oder Känguru gibt es in der Regel kaum. Zum Glück kommen aber auch Futtermittelallergien nicht so häufig vor wie beim Hund, was zumindest die Auswahl der Proteinquelle bei der Katze einfacher macht. Den geringsten ökologischen Fußabdruck hinterlässt, neben Insekten, das Huhn als Fleischlieferant. Rind hat hingegen eine sehr schlechte Klimabilanz und eine wirklich nachhaltige Fischzucht ist sehr schwierig im großen Maßstab zu realisieren.

Aber sicher kennst du das von deiner Katze: Am Ende des Tages entscheidet sie oder er, welche Sorte gekauft wird. Da wird bei Fisch in Sauce die kleine Nase gerümpft, während bei Fisch mit Krabben genüsslich geschlemmt wird. Rind in Gelee wird angewidert ignoriert und Hühnchen in Paté gerne genommen. Und manchmal ist es ein und dieselbe Sorte, die die eine Woche gierig verschlungen und der nächsten Woche verschmäht wird. Wer daraus jemals schlau wird, verdient einen Ehrenpreis.

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Wusstest du schon?
Untereinander verständigen sich Katzen in erster Linie durch ihre Körpersprache. Da der Mensch diese aber meist nicht wahrnimmt oder richtig liest, Miauen sie ihren Zweibeiner oft an, um sich verständlicher zu machen und ihren Wünschen mehr Nachdruck zu verleihen. Das Miauen setzen sie somit in der Tat fast nur beim Menschen ein.
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Insekten, auch für Katzen eine Alternative

Beim Hundefutter sind Insekten als DIE nachhaltige Proteinquelle stark auf dem Vormarsch. Es gibt sowohl im Nass- als auch im Trockenfutterbereich schon eine große Auswahl.

Insekten im Katzenfutter ist hingegen erst langsam im Kommen, aber auch da gibt es bereits Nass- und Trockenfutter mit der Proteinquelle der Zukunft! Nur sind unsere Feinschmecker auf vier Pfoten wie immer wählerisch und bei Insekten ist es wie mit Koriander: entweder man liebt ihn oder man hasst ihn. Um die Akzeptanz bei den Katzen zu erhöhen, haben die meisten Insektenfuttersorten im Katzensortiment immer auch eine Portion Hühnchen mit drin. Da aber Insekten wahre Proteinbomben sind, muss weit weniger Hühnerfleisch verarbeitet werden, um auf dieselben Nährstoffwerte zu kommen. Somit ist auch diese Futterwahl, ein richtiger Schritt Richtung Nachhaltigkeit!

Bio-Futter zum Wohle der Tiere

Katze high five

Aber trotz all der Allüren unserer Samtpfoten können wir die Fütterung durchaus nachhaltiger gestalten. Bei der Auswahl der Rohstoffe zum Beispiel, in dem du auf biologische Futtersorten wechselst.

Wenn du dir überlegst, die Fütterung deiner Katze nachhaltiger zu gestalten, dann ist das Tierwohl ein wichtiger Aspekt. Gerade in der Hühner- und Fischzucht gibt es in der konventionellen Produktion sehr viele Missstände. Leider ist auch die Gabe von Medikamenten, wie Antibiotika, ein sehr großes Thema, welches sich auch unmittelbar auf deinen Liebling auswirkt. Bei der Auswahl von biologischen Futtersorten kannst du dir sicher sein, dass es den Hühnern, Rindern und Fischen zumindest deutlich besser geht. In unserem Artikel zum nachhaltigen Tierfutter findest du diesen Aspekt etwas ausführlicher beschrieben. 

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Geschmackssache:
Unvorstellbar für einige von uns: Katzen können nichts Süßes schmecken! Für Katzen schmeckt mit Zucker versetztes Futter nicht anders als zuckerfreies. Grund dafür ist ein Gendefekt. Daher macht Zucker in Katzenfutter doppelt keinen Sinn: Weder gesundheitlich noch geschmacklich.
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Wie kann man bei der Auswahl der Verpackung bereits nachhaltig handeln?

Noch einfacher als bei den Zutaten kann man bei der Auswahl der Verpackung die Umwelt schonen. Durch möglichst große Gebinde lässt sich ein Großteil Verpackungsmüll vermeiden. Gerade bei Trockenfutter lässt sich das sehr gut realisieren, da es in Vorratstonnen lange haltbar ist. Bei Nassfutter fällt die erste Wahl auf Weißblechdosen, da diese im Verhältnis zu anderen Nassfutterverpackungen die beste Recyclingquote haben. Einige wenige Hersteller bieten mittlerweile ihr Nassfutter auch im Glas an, welches ebenfalls eine recycling freundliche Alternative ist. Die Größe der Dose kann nach dem Verbrauch bemessen werden. Einzelportionsgrößen kommen unter reinen Verpackungsaspekten nicht besonders gut weg, können jedoch sinnvoll sein wenn du nur kleine Mengen Nassfutter am Tag fütterst.

Aber schauen wir uns auch die Singleserve-Einheiten kurz an: Pouches und Aluschalen. Bei Pouches handelt es sich um diese Tütchen, die mittlerweile nahezu jeder Hersteller im Programm hat. Aluschalen und Pouches sind in ihrer Klimabilanz beide sehr schlecht, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Aluschalen können im Gegensatz zu Pouches recycelt werden und haben immer hin eine Recyclingquote von 80-90% je nach Hersteller. Aber die Herstellung von Aluminium ist und bleibt eine sehr umweltbelastende Produktion. Pouches hingegen sind sehr leicht und klein, was die CO2-Emissionen beim Transport senkt, und verursachen nur ein sehr geringes Müllvolumen. Sie können aber nicht recycelt werden. Deshalb solltest du nur auf die Portionsgrößen zurückgreifen wenn du kleine Portionen fütterst.

Besser Nass- oder Trockenfutter, oder sogar Selbstgemachtes?

Wasser in Tütchen oder Dosen zu transportieren hinterlässt immer einen schlechten Paw-Print. Aber kann ich meine Katze nur mit Trockenfutter ernähren? Ist das nicht schlecht für die Nieren oder bekommt sie dann nicht zu wenig Flüssigkeit? Mit diesem Mythos wollen wir als Allererstes an dieser Stelle aufräumen. Ob eine Katze genug trinkt, hängt von vielen Faktoren ab, aber vor allem davon, dass immer frisches Wasser in passenden Schälchen zur Verfügung steht. Mehr dazu unten bei unseren 4 Tipps. Ob sie Probleme mit den Nieren bekommt, hängt ebenfalls von vielen Faktoren ab. Ein wichtiger Punkt dabei ist das Gewicht, und auch wenn unsere Katze das wahrscheinlich nicht hören will, die meisten Hauskatzen haben Übergewicht. Einige sogar sehr deutlich und man sollte eher an dieser Baustelle ansetzen. Zudem deckt auch der Feuchtigkeitsgehalt im Nassfutter nicht den Wasserbedarf der Katze, daher ist frisches Trinkwasser so oder so unerlässlich.

In vielen Haushalten steht Trockenfutter den Katzen immer zur Verfügung. Sind die Katzen Freigänger, bietet sich eine Nassfütterung eher als kleine Belohnung morgens und abends an, anstatt sie damit wirklich satt zu machen. Wenn die kleinen Raubkatzen wissen, dass es zweimal am Tag was Leckeres gibt, kommen sie zu ihren routinierten Futterzeiten gerne vorbei und man kann seinen Freigänger unauffällig überprüfen, ob alles in Ordnung ist (keine Wunden, offene Stellen etc.).

Um Ressourcen zu schonen, sollten die Portionen immer nur so groß sein, wie die Katze das Nassfutter auch sofort auffrisst. Bei angetrockneten Katzenfutter wird meist kein Krümelchen angerührt.

Selbstverständlich gibt es auch die Möglichkeit sein Katzenfutter selber herzustellen und zu kochen oder sogar zu barfen. Das ist bei der Katze nur deutlich aufwändiger als beim Hund, da zum Beispiel Taurin künstlich ergänzt werden muss und nicht hitzebeständig ist. Solltest du überlegen, dein Katzenfutter selber zuzubereiten, empfehlen wir dir die Beratung von einem professionellen Ernährungsberater für Katzen.

Was du aber auf jeden Fall gelegentlich selber machen kannst, sind gesunde Toppings und feine Katzenleckerlies backen. Wenn du etwas Katzengras selber anpflanzt, wird deine Katze oder dein Kater sicherlich genüsslich davon kosten.

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Was ist Taurin?
Die Katzenleber ist, im Gegensatz zu anderen Tieren, nicht in der Lage selbständig genügend Taurin herzustellen. Das liegt daran, dass die benötigten Enzyme bei Katzen kaum aktiv sind. Katzen brauchen daher eine regelmäßige Taurinzufuhr, da sie dieses auch nicht ausreichend speichern können und somit die Hälfte wieder verloren geht. Wilde Katzen müssen täglich mindestens 6-10 Mäuse jagen, um ihren täglichen Kalorien- und Taurinbedarf zu decken. Eine Überdosierung ist nur schwer möglich, wohingegen eine Unterdosierung schlimme Nebenwirkungen haben kann. Wie hoch der tatsächliche Taurin-Bedarf der Katze ist, wurde leider noch nicht final wissenschaftlich ermittelt und nach neuesten Erkenntnissen regelmäßig nach oben korrigiert. Berate dich dazu gerne mit deinem Tierarzt und gegebenenfalls kann eine Zufütterung von Taurin in Pulverform hilfreich sein.
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4 Tipps wie deine Katze gerne trinkt.

  1. Katzen mögen gerne frisches Wasser. Gewöhne dir am besten eine Routine an, einmal am Tag das Wasser frisch einzufüllen. Über das „alte“ Wasser freuen sich bestimmt deine Zimmerpflanzen.
  2. Je nachdem wie viele Katzen du hast und wie viele Futterstellen, kann es sinnvoll sein mehrere Trinkplätze anzubieten. Einen Trinknapf neben das Futter zu stellen, ist zum Beispiel ein guter Platz, während du es auf keinen Fall in der Nähe des Katzenklos platzieren solltest.
  3. Katzen fressen und trinken am liebsten in der Hocke, das heißt, dass sie alle vier Beine anwinkeln und der Bauch den Boden berührt. Daher sind Fress- und Trinkschalen, die keinen allzu hohen Rand haben sehr beliebt bei den Stubentigern.
  4. Einige Katzen mögen Edelstahlnäpfe gar nicht. Sie trinken daher nicht gerne aus diesen Schüsseln. Keramik oder nachhaltige Bambusschalen sind hingegen meist sehr beliebt.

So gelingt dir die Futterumstellung

Bei jeder Futterumstellung, sei es von Nass- auf Trockenfutter oder auf Mischfütterung, solltest du langsam vorgehen und dein Tier genau beobachten. Bei älteren Haustieren, ab ca. 10 Jahren bei Katzen, raten wir dir, dringend auch deinen Tierarzt zu konsultieren. Manchmal macht eine Blutuntersuchung sogar Sinn, um die Organe zu überprüfen und abzuwägen, ob eine Umstellung zumutbar ist.

Hier findest du einen ausführlichen Artikel über die Umstellung auf nachhaltiges Tierfutter.

In 6 Schritten zu einer nachhaltigen Katzenfütterung

  1. Achte bei der Wahl der Sorten auf möglichst biologische Inhaltsstoffe.
  2. Wenn es deine Katze akzeptiert, wähle ein Katzenfutter mit Insektenprotein.
  3. Kaufe möglichst große Gebinde an Trockenfutter und Nassfutter in Dosen.
  4. Füttere immer nur so viel Nassfutter, wie deine Katze gleich frisst.
  5. Füttere einen höheren Anteil an Trockenfutter als an Nassfutter.
  6. Katzenleckerlies selber backen.
Yve Brueggemann 

Geschrieben von:
Yve
zoo.de-Expertin

"Meine vier Katzen haben aufgrund von Alter, Herkunft und Geschlecht sehr unterschiedliche Bedürfnisse. Daher musste ich beim Futter-Handling eine praktikable Lösung finden, wie ich meine Freigänger gesund, artgerecht und trotzdem aber möglichst umweltbewusst ernähren kann. Ich finde es spannend, was sich gerade auf dem Katzenfuttermarkt Richtung Nachhaltigkeit tut und dass die Auswahl von Tag zu Tag größer wird."

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