Katzenklo, Katzenklo – ja das macht die Katze froh! Ob Helge Schneider damit recht behält, hängt tatsächlich von sehr vielen Faktoren ab. Wer eine Wohnungskatze hat, kommt um das Thema Katzentoilette nicht herum und nicht selten dauert es eine Weile bis Katze und Katzenklo gut aufeinander abgestimmt sind. Im Folgenden klären wir was eine optimale Katzentoilette ausmacht und wie du auch hier nachhaltiger agieren kannst.
In diesem Artikel erfährst du mehr über folgende Themen:
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Lesedauer: 4 Min |
Einfluss der Katzentoilette auf den Paw-Print und das Wohlbefinden deiner Katze
52% des CO2 Paw-Prints deiner Katze fallen auf das Futter , die restlichen 48% auf Ausstattung und Pflege. Für den Löwenanteil ist dabei die Katzentoilette samt Katzenstreu verantwortlich. Wer eine oder mehrere Wohnungskatzen hat, kennt die täglichen Routinen nur zu gut und riecht es auch ziemlich schnell, wenn die Katzentoilette nicht ordnungsgemäß sauber gemacht wurde. Das ist dann für Katze und Halter gleichermaßen unangenehm. Wer sich schonmal auf einem Dixie-Klo verrenkt hat, kann das sicher gut nachvollziehen. Ähnlich geht es den Katzen bei einem unsauberen Klo. Hygiene ist somit das A&O, doch das bedeutet nicht das du Unmengen an Chemie oder Katzenstreu einsetzen musst. Besonders dazu gibt es natürliche Varianten die du vielleicht auch schon im Schrank stehen hast. Dazu später mehr.
Das stille Örtchen ist ein wirklich sensibles und individuelles Thema für Katzen. Was bei einer Katze klappt, kann bei einer anderen zu absoluter Ablehnung führen. Einfluss auf die Akzeptanz haben Form, Größe, Standort und Geruch. Passen die verschiedenen Faktoren nicht, wird die Katzentoilette schlicht verweigert und die Katze sucht sich eine andere Möglichkeit. Das kann dann schnell zur Zerreißprobe werden, wenn Bett, Sofa oder Badvorleger stattdessen genommen werden. Kommt eine neue Katze ins Haus muss man sich gemeinsam rantasten, was die Samtpfote mag und was nicht. Hat man dann ein Set-Up gefunden ist es ratsam dieses beizubehalten und weder den Standort des Katzenklos, noch das Streu zu häufig zu wechseln. Auf Veränderung bei dem täglichen Toilettengang stehen die meisten Katzen überhaupt nicht.
Anforderungen an das Katzenklo
Wie bei uns Menschen bevorzugen auch Katzen einen ruhigen Ort für ihren Toilettengang. Darüber hinaus sollte der Standort so gewählt sein, dass die Katze jederzeit Zugang hat und sich zurückziehen kann. Ein Raum bei dem die Tür die meiste Zeit des Tages verschlossen ist, eignet sich somit nicht. Man stelle sich nur mal selbst vor, man dürfte nur auf die Toilette, wenn jemand anderes die Tür dafür aufschließt, oder wäre den ganzen Tag auf der Toilette gefangen, weil man nicht schnell genug mit seinem Toilettengang war.
Auch die Größe spielt eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden deiner Katze. Große Katzen brauchen per se eine größere Toilette, um sich gut bewegen zu können. Aber auch so manch kleinere Samtpfote bevorzugt mehr Platz. Anders als bei Schlafplätzen, die gerne auch mal höhlenartig und kuschelig sein dürfen, gilt beim Katzenklo: lieber größer als kleiner. Solltest du den Platz haben, gönne deiner Katze gerne die größere Variante.
Weiter kann auch die Form Einfluss auf die Nutzung des Katzenklo haben. Hauben, Öffnungen und Klappen, machen für uns zwar erstmal Sinn, da sie Katzenstreu und auch Geruch in der Box halten können. Für empfindliche oder ängstliche Katzen können sie allerdings echte Hürden sein. Wenn deine Katze diese Art von Klo verweigert, solltest du sie unter keinen Umständen hineinzwingen. Dadurch machst du das Katzenklo nur noch unattraktiver. Auch Leckerlies haben als Lockmittel nichts im Katzenklo verloren. Futterplatz und Toilette sind auch für eine Katze nicht derselbe Ort. Verweigert deine Katze eine Toilette mit Haube bleibt dir nichts anderes übrig, als ein offenes Katzenklo zu nutzen.
Sind Standort, Größe und Form passend gewählt muss auch das passende Katzenstreu gefunden werden. Welche Möglichkeiten es hier gibt schauen wir uns im nächsten Abschnitt nochmal im Detail an. So viel sei schon jetzt gesagt, deine Katze hat auch hier, neben Nachhaltigkeitsaspekten und Bequemlichkeit, eine eigene Meinung. Katzenstreu ist ähnlich wie bei Toilettenpapier sehr individuell. Körnung, Geruch, Scharreigenschaften - da gibt es ganz spezielle Vorlieben. Wer jetzt die Hände über dem Kopf zusammen schlägt und sich lieber nicht weiter mit dem Thema befasst, der sei beruhigt. Im besten Fall tastet man sich einmal an das Thema ran und hat ein Katzenleben lang etwas Passendes gefunden.
Nachhaltiger Toiletten-Behälter
Das typische Katzenklo besteht aus einer Kunststoffwanne und ggf. einer Haube. Die Vorteile von Kunststoff liegen erstmal auf der Hand: einfach zu reinigen, günstig in der Anschaffung, leicht und hygienisch. Wer ein stabiles Exemplar wählt und sein Katzenklo gut pflegt, kann die Standard-Katzentoiletten aus Kunststoff circa 1-2 Jahre nutzen. Danach wird der Kunststoff spröde und teilweise auch unansehnlich und eine neue Toilette muss her. Je nachdem sind das schonmal 10 Katzentoiletten pro Katzenleben. Entsorgt werden kann eine gründlich gereinigte Katzentoilette in der gelben Tonne, so kann sie unter Umständen noch recycelt werden. Katzentoiletten mit Fäkalrückständen gehören in die schwarze Tonne und sehen somit einem Ende in der Verbrennung entgegen. Den einmaligen Reinigungsaufwand sollte man der Natur zu Liebe also immer machen.
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Einfacher Reiniger im Handumdrehen selbst gemacht:
Für die Reinigung deines Katzenklos benötigst du übrigens keine teuren Chemiebomben. Folgende Mischung ist nicht nur kostengünstig und natürlich, sondern auf mit 2 Handgriffen gemacht.
- 1El Essigessenz
- 300ml Wasser
- Schüssel oder Sprühflasche
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Einen weiteren Schritt in Richtung nachhaltiges Katzenklo kann man gehen indem man nach Modellen Ausschau hält, die aus recyceltem Kunststoff hergestellt sind. So schließt sich der Kreislauf und es muss kein neuer Kunststoff gewonnen werden. Preislich sind solche Toiletten mit Haube schon ab 15€ zu haben. Auch das Austauschen einzelner Komponenten ist unter Nachhaltigkeits-Gesichtspunkten durchaus spannend. Während die Schale das meist strapazierteste Teil ist und am häufigsten gewechselt werden muss, können Haube und Türchen in die nächste Runde gehen. Das spart nicht nur Müll sondern tut auch dem Geldbeutel gut und deine Katze muss sich nicht an ein komplett neues Klo gewöhnen. Win-Win für alle Seiten 😊
Wer gerne auf Kunststoff verzichten möchte und eine längere Lebensdauer anstrebt, für den gibt es mittlerweile auch formschöne Varianten aus Emaille oder Metall. Hier muss man allerdings schon deutlich tiefer in die Tasche greifen. Von 50-200€ sind nach oben, wie immer, keine Grenzen gesetzt. Akzeptiert deine Katze diese Art von Toiletten, hast du aber bei guter Pflege ein Leben lang etwas davon.
Zu guter Letzt gibt es auch Katzentoiletten aus Pappe und Papier. Das mag im ersten Moment sehr nachhaltig klingen, ist aber leider unter Entsorgungs- und Haltbarkeitsaspekten keine gute Wahl. Der Karton muss mindestens alle 4 Wochen gewechselt werden. Sollte er mit Urin- und Fäkalrückständen verunreinigt sein, ist auch eine Entsorgung über die Papiertonne nicht mehr zulässig und somit bleibt auch hier nur der Restmüll. Auch preislich liegen Papierbehälter verhältnismäßig hoch, 19€ für 3 Monate ist eine echte Ansage.
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Bist du dir denn mit deiner Katze schon einig geworden, oder sucht ihr noch nach dem passenden Material? Teile deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren!
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Der richtige Umgang mit Katzenstreu
Katzenstreu ist neben dem Futter die Komponente, welche den größten Impact auf den Umwelteinfluss deiner Katze hat. Dabei hat es einen erheblichen Einfluss wie häufig du das Streu komplett austauschen musst, denn ein durchschnittliches Katzenklo mit 5-7cm Einstreuhöhe hat ein Fassungsvermögen von bis zu 10l und mehr. Die Saugkraft des eingesetzten Katzenstreu und Häufigkeit mit der du die benutzten Stellen aussiebst hilft dabei das Katzenstreu möglichst lange und in einem hygienischen Zustand zu erhalten. Damit vermeidest du nicht nur Müll und schonst den Geldbeutel, sondern auch deine Katze ist dankbar wenn die Hinterlassenschaften sich nicht zu sehr ansammeln. 2-3 Toiletten-Kontrollrunden am Tag können es schon sein.
Hersteller empfehlen auf den Verpackungen oft das ganze Streu mindestens alle 2 Wochen auszuwechseln. Wir haben in unserer Community mal nachgefragt und hier gibt es Spitzenreiter die das ganze Streu nur alle 6-8 Wochen auswechseln. Das geht natürlich nur, wenn mehrfach täglich gesäubert wird und ein hochwertiges Katzenstreu zum Einsatz kommt.
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Tipp: Unterzieht die Herstellerangaben zum Wechselrhythmus eurem eigenen Test. Tastet euch an euren optimalen Auswechselrhythmus selbst heran. Sobald sich Gerüche breit machen solltet ihr großzügig aussieben und nachfüllen. Pauschal alle 2 Wochen komplett auszuwechseln ist kein Muss. ……………………………..
Welches Katzenstreu ist das umweltfreundlichste?
Neben der Menge hat auch das eingesetzt Material einen Effekt. Der Markt für Katzstreu bietet nahezu alles. Angefangen beim einfachen Klumpstreu aus Ton bis hin zu parfümierten High-End Produkt aus Kunststoffen. Bezeichnungen wie Hygienestreu, Klumpstreu, Komfortstreu, Naturstreu, Mineralstreu sind nicht geschützt und werden als Synonym verwendet. Lese auf der Rückseite nach, welches Material konkret eingesetzt wird, welche Saugkraft der Hersteller angibt und welche Körnung das Streu hat. Diese drei Dimensionen definieren ein Katzenstreu und machen es für dich vergleichbar. Nicht welche Marketingbezeichnung auf der Front steht.
Unter Umwelt- aber auch Gesundheitsaspekten ist möglichst naturbelassenem Katzenstreu den Vorzug zu geben. Katzenstreu auf Basis von Holz oder anderen pflanzlichen Bestandteilen sind die beste ökologische Alternative und funktionieren meist sehr gut. Mineralische Katzenstreuarten sind zwar generell auch ein Naturprodukt, stauben aber je nach Körnung deutlich mehr und der feine Staub steht im Verdacht krebsfördernd zu sein. Auch der Abbau von mineralischen Produkten wie Bentonit ist um einiges aufwendiger als pflanzliche Komponenten, welche zu Pellets gepresst werden.
Abstand solltest du generell von parfümierten Katzenstreu halten. Diese Produkte sind hoch behandelt und rein für deine Nase gedacht. Deine Katze hat davon nichts, viele Katzen verweigern es sogar.
Wer experimentierfreudig ist kann sogar mal ganz einfache Holzpellets aus dem Baumarkt ausprobieren:
- sie stauben nicht
- sind in großen Mengen erhältlich
- gänzlich unbehandelt
- ein praktisches Recyclingprodukt der Holzwirtschaft
- zerfallen beim Kontakt mit Flüssigkeit einfach und saugen dieses auf
Schöner Nebeneffekt: Durch ihre kompakte Form bleiben sie nicht an den Pfötchen hängen und werden nicht durch die ganze Wohnung getragen. Viele, die es bisher ausprobiert haben, schwören darauf.
Das letzte Wörtchen beim Katzenstreu - du ahnst es schon – hat jedoch deine Katze. Selbst der gleiche Rohstoff kann von Marke A akzeptiert werden und von Marke B nicht. Die gute Nachricht dabei: du musst keine umweltfreundlichen Produkte per se ausschließen, nur weil es nicht auf Anhieb klappt, sondern kannst dich behutsam durch 2-3 Varianten testen.
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Entsorgung: Egal ob Naturprodukt oder High-End Kunststoffe. Verschmutztes Streu muss über den Restmüll entsorgt werden. Verunreinigtes Katzenstreu sollte weder kompostiert, in die Bio-Tonne, noch im Garten vergraben werden, da Katzenfäkalien Bakterien enthalten können. Auch von einer Toilettenentsorgung ist dringend abzuraten. Hier sind Verstopfungen vorprogrammiert!
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6 Tipps für die nachhaltige Katzentoilette:
- Wähle schon als Behälter ein nachhaltiges Material, beispielsweise aus recyceltem Kunststoff. Für eine lange Nutzungsdauer kommen auch Emaille und Metall in Frage.
- Entferne Urin und Kot so zeitnah wie möglich, so kannst du das Katzenstreu länger nutzen ohne Abstriche bei der Hygiene zu machen.
- Reinige ohne Chemiebomben – Wasser und Essigessenz tun es auch!
- Ermittle deinen eignen Wechselrhythmus für das Katzenstreu und halte dich in diesem Fall nicht stur an die Herstellerempfehlung.
- Setze, wenn möglich, Katzenstreu aus Naturmaterialien wie z.B. Holz ein.
- Entsorge verunreinigtes Katzenstreu über den Hausmüll.
Und welcher Tipp ist dein Favorit?
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