Langzeitreisen mit Hund auf den Kanarischen Inseln

Langzeitreisen mit Hund auf den Kanarischen Inseln

Eine Reise mit dem felligen besten Freund kann eine wunderbare Erfahrung sein. Dazu gehört aber auch eine gute Vorbereitung. Wir sind Anfang des Jahres mit unserem Hund Paul auf die Kanarischen Inseln gereist und haben wertvolle Erfahrungen gesammelt und möchten unsere Tipps und Learnings mit euch teilen, damit eure nächste Reise mit Vierbeinern genauso entspannt und schön wird wie unsere.

 

Über uns

Wir sind Maria und Michael und haben unseren Hund Paul vor etwa drei Jahren aus dem Tierschutz adoptiert. Paul ist ein kastrierter Mischlingsrüde, der auf etwa zehn Jahre geschätzt wird. Unser selbst ausgebauter Campervan, den wir “Paula” getauft haben, ist bereits unser treuer Begleiter auf mehreren kürzeren Reisen von zwei bis sechs Wochen gewesen, bei denen auch Paul sich an das Reisen mit Campervan gewöhnen konnte.

Ende 2023 beschlossen wir, dem tristen deutschen Winter zu entfliehen und uns auf die Kanarischen Inseln zu begeben, um dort unseren Alltag inklusive Arbeit zu verbringen. Insgesamt waren wir von Januar bis Mitte April dort. Wir sind sogenannte “Slow Traveler” und möchten in anderen Kulturen unsere eigenen Routinen entwickeln, um eine ausgewogene Mischung aus Sightseeing und Alltagsleben zu erreichen.

Letztendlich waren wir auf den Inseln Teneriffa, La Gomera, Fuerteventura und kurz als Zwischenstop auch Gran Canaria. Unsere Erfahrungen möchten wir anschließend mit euch teilen.

  

Vorbereitung ist das A und O

Grenzüberschreitungen und Einreisebedingungen

Überprüft die Einreisebestimmungen des Ziellandes. Da die Kanarischen Inseln zu Spanien und somit zur EU gehören, benötigt ihr den EU-Heimtierausweis.

Besprecht mit eurem Tierarzt oder eurer Tierärztin, welche Impfungen aufgefrischt werden müssen. In unserem Fall musste die Tollwutimpfung erneuert werden, da sie sonst bei der Rückreise nach Deutschland abgelaufen wäre. Achtet deshalb darauf, auch die Anforderungen für eure Rückreise zu erfüllen.

 


Medizinische Vorsorge

Neben den vorgeschriebenen Impfungen könnt ihr auch präventiv einiges tun. Da die Überfahrt auf die spanische Inselgruppe eine ca. 36 stündige Fährfahrt beinhaltet, wollten wir vorbereitet sein, falls es Paul auf See übel werden sollte. Packt also eine Reiseapotheke für euren Hund ein – dazu gehören Medikamente gegen Reiseübelkeit und Mittel gegen Parasiten wie Zecken und Bandwürmer. Denkt außerdem daran, vor der Reise zu recherchieren, wo ihr unterwegs Tierärzte findet, und speichert die Notfallnummern in eurem Handy.

 


Futtervorrat

Unser Paul hat mit seinen 10 Jahren einen sensiblen Magen, dementsprechend haben wir in den letzten Jahren seine Ernährung auf ihn abgestimmt, so dass er sie bestmöglich verträgt. Deshalb haben wir einen Futtervorrat für 2,5 Monate mitgenommen, um ihm unnötige Futterumstellungen zu ersparen. Wenn euer Vierbeiner ähnliche Probleme hat, versucht einen guten Vorrat seiner bekannten Nahrung mitzunehmen. Alternativ könnt ihr euch informieren, welche Tierbedarfsgeschäfte es vor Ort gibt.

Auf den Kanaren gibt es das Geschäft “Kiwoko”, welches eine gute Auswahl an verschiedenen Futter anbietet und bei dem wir immer wieder Leckerlies nachgekauft haben. Auf Fuerteventura können wir einen kleinen Laden in Corralejo “Animal Soul” empfehlen, bei dem wir sehr gut beraten wurden.

 

Eine Packliste für den Vierbeiner

Wir empfehlen eine Art Packliste für eure Fellnase zu erstellen. Must-Haves sind der schon erwähnte Heimtierausweis und der Futtervorrat. Außerdem sollte man neben der Grundausrüstung an Halsband und Geschirr, verschiedene Leinen mitnehmen (wir packten eine lange Schleppleine für Wanderungen und eine kurze Leine für Städtetrips), einen Maulkorb, ein Leuchthalsband, und besonders vertraute Gegenstände wie das Lieblingsspielzeug oder eine Kuscheldecke helfen eurem Hund, sich unterwegs heimisch zu fühlen.

 

Planung der Anreise

Wir sind mit unserem Campervan von Deutschland aus gestartet und mussten eine lange Strecke bis nach Huelva in Südspanien zurücklegen. Für uns war es wichtig, regelmäßige Pausen einzulegen, damit Paul sich bewegen und sein Geschäft erledigen konnte. Lange Autofahrten sind anstrengend, also plant genug Stopps ein. Vor der Fährüberfahrt haben wir dafür gesorgt, dass wir ca. einen Tag Pause hatten und haben uns einen festen Spot an einem Campingplatz gesucht, um noch einmal ausgiebig mit Paul spazieren zu gehen, bevor es auf die lange Überfahrt ging.

 

Fährüberfahrt

Die Überfahrt von Südspanien nach Teneriffa dauerte etwa 36 Stunden. Wir haben eine spezielle Hundekabine gebucht, denn ansonsten hätte Paul in einen Hundezwinger gemusst. In diesen Kabinen können Hunde bei ihren Besitzern bleiben, was die Reise viel angenehmer macht. Die Kabine lässt die Kosten natürlich nach oben schießen, deshalb gilt: Je früher ihr die Fähre buchen könnt, desto günstiger wird der Preis. Auf der Fähre haben wir Paul nur einmal gefüttert (normalerweise bekommt er zwei mal am Tag Futter). Er wollte selbst nicht mehr essen. Präventiv haben wir ihm das Medikament gegen Reiseübelkeit gegeben und Paul hat die gesamte Fährüberfahrt einen entspannten Eindruck gemacht. Es gibt ein sogenanntes Hundedeck. Hier können die Hunde ihr Geschäft verrichten. Paul hatte es trotzdem beim kleinen Geschäft belassen. Es stehen Mülleimer und Wischmop bereit, um das Geschäft dann zu säubern.

 

Tipps und Tricks vor Ort

 

Campen auf den Kanaren

Auf den Kanarischen Inseln ist freies Campen oft geduldet, und das war perfekt für uns. Wir konnten in der Natur stehen, und Paul hatte viel Platz zum Herumlaufen. Solltet ihr doch mal auf einen Campingplatz ausweichen müssen, ist es wichtig zu wissen, dass in der Hauptsaison Hunde auf einigen Campingplätzen nicht erlaubt sind, also informiert euch vorher, wo euer Hund willkommen ist.

 


Umgang mit dem Klima

Das milde Klima der Kanarischen Inseln war ideal für uns. Im Winter hatten wir angenehme Temperaturen zwischen 14 und 26 Grad. Der ständige Wind sorgt dafür, dass es im Wohnmobil nicht zu heiß wird, selbst wenn die Sonne scheint. Dennoch haben wir darauf geachtet an heißen Tagen, die Spaziergänge auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden zu legen.

 


Soziale Interaktionen

Die Mentalität gegenüber Hunden und Hundebesitzern und -besitzerinnen ist auf den Kanaren etwas anders als in Deutschland. Viele Hunde laufen frei herum, und manchmal muss man energisch mit anderen Hundebesitzern kommunizieren, um unerwünschte Begegnungen zu vermeiden. Es lohnt sich auch, wichtige Sätze zur Kommunikation auf spanisch parat zu haben, da viele Einheimische kein englisch sprechen. Im Eifer des Gefechts reichte es bei uns manchmal nur zu “No contacto” (“Kein Kontakt”). Trotzdem sind die meisten Menschen sehr hundefreundlich, und wir konnten Paul oft mit in Restaurants nehmen.

 


Routine und Vertrautheit

Hunde sind Gewohnheitstiere, und eine vertraute Umgebung hilft ihnen, sich wohler zu fühlen. Paul hat im Campervan seine eigene Box und seinen Schlafbereich, was ihm Sicherheit gibt. Für Hunde, die zum ersten Mal auf Reisen gehen, ist es wichtig, nicht zu viele neue Eindrücke auf einmal zuzulassen und ihnen genug Ruhephasen zu bieten.

 


Sicherheitsvorkehrungen

Wenn ihr plant, viel zu wandern oder in schwierigem Gelände unterwegs zu sein, denkt an die richtige Ausrüstung für euren Hund. Ein gutes Haltegeschirr, stabile Leinen und reflektierende Halsbänder sind ein Muss.

 

Bleibt flexibel

Trotz aller Planung läuft nicht immer alles nach Plan. Seid flexibel und bereit, eure Route oder eure Pläne anzupassen, wenn es nötig ist. Manchmal ist es besser, einen Tag Pause zu machen und sich zu entspannen, als ein geplantes Ziel um jeden Preis zu erreichen.

 

 

Fazit

Eine Reise mit dem Haustier kann eine unglaublich bereichernde Erfahrung sein. Mit der richtigen Vorbereitung und etwas Flexibilität könnt ihr gemeinsam viele schöne Momente erleben. Die Kanarischen Inseln bieten eine ideale Mischung aus gutem Wetter, beeindruckender Natur und einer hundefreundlichen Umgebung, die perfekt für Abenteuer mit vierbeinigen Freunden ist.

 

Unser Hund Paul hat die Reise genauso genossen wie wir. Durch die vielen gemeinsamen Aktivitäten, die schönen Wanderrouten und die Möglichkeit, viel Zeit in der Natur zu verbringen, wurde unsere Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis. Also, wenn ihr das nächste Mal eine Reise plant, warum nicht den Hund einpacken und gemeinsam auf Entdeckungstour gehen?



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