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Trinkverhalten bei Katzen

Warum eure Samtpfote mehr Wüstenbewohner ist, als ihr denkt

Wir alle lieben unsere kleinen Fellknäuel und möchten nur das Beste für sie. Aber habt ihr euch schon einmal gefragt, warum eure Katze so wenig trinkt? Oder warum sie das Wasser direkt neben dem Futter stehen lässt? Die Antwort könnte in der faszinierenden Geschichte der Katze liegen, die uns bis in die Wüsten Afrikas führt. Ja, richtig gelesen, in die Wüste!

 

In diesem Artikel erfährst du mehr zu folgenden Themen:

  • Was hat der Ursprung der Katze mit ihrem Trinkverhalten zu tun?
  • Warum trinken Hauskatzen so wenig?
  • Das Trinkverhalten von Katzen verstehen
  • 4 Tipps für eine bessere Flüssigkeitsaufnahme
  • Häufig gestellte Fragen zum Trinkverhalten von Katzen

Lesedauer: 6 Min.

 

 

Ursprung der Katze: Ein Leben am Wüstenrand

Die Vorfahren der heutigen Hauskatzen, die afrikanischen Wildkatzen, waren wahre Überlebenskünstler. Sie bewohnten die Wüsten- und Halbwüstenregionen Nordafrikas und des Nahen Ostens. In diesen extremen Lebensräumen mussten sie sich an die spärliche Wasserverfügbarkeit anpassen. Und wie haben sie das gemacht? Durch eine Reihe von beeindruckenden physiologischen Anpassungen.

Einzigartige Nierenfunktion

Die Nieren der Katze sind darauf spezialisiert, den Urin stärker zu konzentrieren als bei den meisten anderen Säugetieren. (Darum riecht Katzenurin übrigens meist auch so streng.) Dies ermöglicht es ihnen, mehr Wasser zurückzuhalten und so den Flüssigkeitsverlust zu minimieren. Diese Fähigkeit ist ein direktes Ergebnis ihrer evolutionären Anpassung an wasserarme Gebiete.

Flüssigkeitsaufnahme durch Nahrung

In der Wüste ist Beute oft die einzige verfügbare Flüssigkeitsquelle. Daher haben Katzen gelernt, einen Großteil ihres Wasserbedarfs durch die Nahrung zu decken. Frisch erlegte Beutetiere bestehen zu einem großen Teil aus Wasser, was den Katzen ermöglicht, ihren Flüssigkeitsbedarf weitgehend darüber zu decken.

 

Warum trinken Hauskatzen so wenig?

Die evolutionären Anpassungen ihrer wilden Vorfahren sind auch in unseren Hauskatzen noch präsent. Das bedeutet, dass sie von Natur aus dazu neigen, weniger zu trinken. Dies kann besonders dann problematisch werden, wenn die Katze hauptsächlich mit Trockenfutter gefüttert wird, das nur einen geringen Feuchtigkeitsgehalt hat.

Trockenfutter vs. Nassfutter

Während Nassfutter bis zu 80% Feuchtigkeit enthält, liegt der Feuchtigkeitsgehalt von Trockenfutter oft bei nur 10%. Wenn eure Katze also hauptsächlich Trockenfutter frisst, ist es besonders wichtig, zusätzliche Wasserquellen anzubieten und sicherzustellen, dass sie auch trinkt.

 

Das Trinkverhalten der Katze verstehen

Das Trinkverhalten unserer Katzen kann für uns oft ein Rätsel sein. Während einige Katzen regelmäßig an ihrer Wasserschale nippen, scheinen andere sie völlig zu ignorieren. Dies kann besonders beunruhigend sein, wenn man bedenkt, dass Dehydration ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen kann. Aber keine Sorge, wir sind hier, um Licht ins Dunkel zu bringen!

Warum trinken Katzen so wenig?

Wie bereits erwähnt, sind Katzen evolutionär darauf programmiert, mit minimalem Wasser auszukommen. Ihre Vorfahren lebten in wasserarmen Gebieten und haben gelernt, effizient mit ihren Ressourcen umzugehen. Dieses Erbe wirkt sich auch auf das Trinkverhalten unserer Hauskatzen aus. Sie sind darauf ausgerichtet, den Großteil ihrer Flüssigkeitszufuhr aus der Nahrung zu beziehen, insbesondere wenn diese reich an Feuchtigkeit ist, wie es bei Beutetieren der Fall ist.

Anzeichen für Dehydration

Es ist wichtig, die Anzeichen einer Dehydration bei eurer Katze zu erkennen, da dies ein ernsthaftes gesundheitliches Problem darstellen kann. Zu den Symptomen gehören:

  • Eingefallene Augen: Dies ist oft eines der ersten Anzeichen und sollte nicht ignoriert werden.
  • Trockenes Zahnfleisch: Ein gesundes Zahnfleisch sollte feucht und rosa sein. Trockenes oder blasses Zahnfleisch kann ein Zeichen für Flüssigkeitsmangel sein.
  • Verringerte Hautelastizität: Wenn ihr die Haut eurer Katze leicht anhebt und sie nicht sofort in ihre ursprüngliche Position zurückkehrt, könnte dies ein Zeichen für Dehydration sein.

Wenn ihr eines dieser Symptome bemerkt, ist es dringend ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen. Dehydration kann zu Nierenproblemen, Harnwegsinfektionen und anderen ernsthaften Erkrankungen führen.

 

Tipps für eine bessere Flüssigkeitsaufnahme

Wir wissen nun, wie wichtig es ist, dass unsere Katzen ausreichend trinken, aber wie können wir sie dazu ermutigen? Hier sind einige bewährte Tipps, die euch und eurer Katze helfen können, die Flüssigkeitsaufnahme zu verbessern.

Wasserschalen strategisch platzieren

Katzen sind eigenwillige Geschöpfe und haben ihre ganz eigenen Vorlieben, wenn es um den Ort geht, an dem sie trinken möchten. Ein häufiger Fehler ist es, die Wasserschale direkt neben den Futternapf zu stellen. Viele Katzen mögen es nicht, in der Nähe ihrer Futterstelle zu trinken. Der Grund dafür könnte in ihrem natürlichen Instinkt liegen, Wasser und Nahrung getrennt zu suchen, um das Risiko einer Kontamination zu minimieren. Versucht also, mehrere Wasserschalen an verschiedenen Orten im Haus aufzustellen. Ihr könntet überrascht sein, wie viel mehr eure Katze trinkt, wenn sie mehrere Optionen hat.

Nassfutter als Flüssigkeitsquelle

Wenn eure Katze hauptsächlich Trockenfutter frisst, bekommt sie wahrscheinlich nicht genug Feuchtigkeit allein aus ihrer Nahrung. Nassfutter kann hier eine große Hilfe sein, da es bis zu 80% Wasser enthält. Das ist besonders wichtig für Katzen, die dazu neigen, wenig zu trinken. Durch die Einführung von Nassfutter in die Ernährung eurer Katze könnt ihr sicherstellen, dass sie zusätzliche Flüssigkeit aufnimmt, was besonders wichtig ist, wenn sie anfällig für Harnwegsprobleme ist.

Trinkbrunnen können Wunder wirken

Für einige Katzen ist stehendes Wasser einfach nicht attraktiv. Sie bevorzugen fließendes Wasser, und hier kommt ein Trinkbrunnen ins Spiel. Trinkbrunnen filtern und zirkulieren das Wasser, was es frisch hält und gleichzeitig das Interesse der Katze weckt. Einige Modelle haben sogar verschiedene Einstellungen, die es ermöglichen, den Wasserfluss zu variieren, sodass eure Katze wählen kann, ob sie lieber aus einem Strahl oder einem sprudelnden Bach trinken möchte.

Experimentieren mit Temperaturen und Geschmacksrichtungen

Manche Katzen haben eine Vorliebe für Wasser bei einer bestimmten Temperatur. Einige mögen es kühler, während andere es bei Raumtemperatur bevorzugen. Es könnte auch hilfreich sein, dem Wasser Geschmacksrichtungen hinzuzufügen, wie zum Beispiel ein wenig Thunfischsaft, um das Trinken attraktiver zu machen.

 

Häufige Fragen zum Trinkverhalten von Katzen

Wie viel sollte meine Katze trinken?

Eine der am häufigsten gestellten Fragen ist, wie viel Wasser eine Katze eigentlich trinken sollte. Eine allgemeine Faustregel besagt, dass eine Katze täglich etwa 50 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht trinken sollte. Das bedeutet, wenn eure Katze 4 Kilogramm wiegt, sollte sie etwa 200 ml Wasser pro Tag trinken. Aber denkt daran, dass dies nur eine Richtlinie ist. Der tatsächliche Bedarf kann je nach Aktivitätslevel, Alter und Gesundheitszustand der Katze variieren.

Ist Milch eine gute Alternative zu Wasser?

Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass Milch eine gute Flüssigkeitsquelle für Katzen ist. Das ist jedoch nicht der Fall. Die meisten Katzen sind Laktose-intolerant, was bedeutet, dass sie den Milchzucker nicht richtig verdauen können. Das Trinken von Milch kann daher zu Verdauungsproblemen wie Durchfall und Magenverstimmung führen. Wasser bleibt die beste und sicherste Flüssigkeitsquelle für eure Katze.

Kann ich meiner Katze Saft oder Tee geben?

Es mag verlockend sein, eurer Katze etwas anderes als Wasser anzubieten, aber es ist wichtig zu wissen, dass viele Getränke, die für Menschen sicher sind, für Katzen schädlich sein können. Zum Beispiel enthalten viele Säfte Zucker und andere Zusatzstoffe, die für Katzen nicht geeignet sind. Tee und Kaffee enthalten Koffein, das für Katzen giftig ist. Daher ist es am besten, bei Wasser zu bleiben.

Was, wenn meine Katze nicht trinkt?

Wenn ihr feststellt, dass eure Katze über einen längeren Zeitraum wenig oder gar nicht trinkt, ist es wichtig, einen Tierarzt aufzusuchen. Dies könnte ein Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein und sollte nicht ignoriert werden.

 

Fazit: Auf die Bedürfnisse eurer Katze eingehen

Die Wüstenvergangenheit eurer Katze beeinflusst ihr heutiges Trinkverhalten. Indem ihr dieses Verhalten versteht und entsprechende Maßnahmen ergreift, könnt ihr sicherstellen, dass eure Katze ausreichend mit Flüssigkeit versorgt ist.

Wir hoffen, dass dieser Beitrag euch dabei hilft, das Trinkverhalten eurer Katze besser zu verstehen und ihr Wohl zu fördern. Denn letztendlich wollen wir alle nur, dass unsere kleinen Fellknäuel glücklich und gesund sind.

 

 

 

 

Geschrieben von:
Yve
zoo.de-Expertin


"Das Trinkverhalten gerade bei Freigänger-Katzen im Blick zu haben, ist gar nicht einfach. Umso mehr achte ich darauf, dass jede meiner Katzen mindestens zweimal eine Portion Nassfutter erhält und immer frisches Wasser an verschiedenen Stellen zur Verfügung steht."

 

 

Gesundheit Katze

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