Wir möchten euch auf ein wichtiges Thema aufmerksam machen, das die Gesundheit eurer pelzigen Freunde betrifft: Blaualgen. Obwohl sie Algen genannt werden, handelt es sich um Bakterien. Diese Cyanobakterien können im Sommer eine ernsthafte Gefahr für eure Vierbeiner darstellen. Deshalb ist es wichtig, dass ihr als verantwortungsbewusste Hundebesitzer Bescheid wisst und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreift.
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Warum sind Blaualgen Bakterien?
Cyanobakterien gehören, wie der Name schon verrät, zur Gruppe der Bakterien. Da sie aufgrund ihres Erscheinungsbildes oft mit Algen verwechselt werden, wurden sie ursprünglich fälschlicherweise den Algen zugeordnet. In größeren Mengen sehen sie im Wasser nämlich wie bläulich-grüne Algen aus. Aus diesem Grund tragen sie immer noch den Namen "Blaualgen". Es gibt ca. 2000 Arten, wie z.B. die Anabaena, Microcystis, Oscillatoria, Spirulina, Stigonema, Tychonema.
Wo kommen Blaualgen vor und wie erkennt man sie?
Blaualgen kommen deutschlandweit in stehenden und langsam fließenden Gewässern vor. Ihr findet sie vor allem in seichten Bereichen von Seen, Teichen, Tümpeln und Bächen. Achtet auf trübes Wasser mit einer grünlichen Verfärbung und Schlierenbildung an der Oberfläche. Auch grüne oder blau-grüne Ablagerungen an Steinen in Ufernähe können gefährliche Toxine (= Gift) enthalten.
Gerade wenn es längere Zeit nicht geregnet hat, besteht eine erhöhte Gefahr von Blaualgen!
Achtet darauf, dass ihr eure Hunde nicht in Gewässern baden lasst, wenn ihr grünliche oder bläulich-grüne Verfärbungen bemerkt, Schlierenbildung oder Algenteppiche sichtbar sind oder wenn beim Stehen bis zu den Knien eure Füße kaum bis gar nicht mehr zu sehen sind. In solchen Fällen wird vom Baden abgeraten. Es besteht die Möglichkeit, dass es sich um harmlose Grünalgen handelt, aber eine genaue Bestimmung ist nur im Labor möglich. Um auf Nummer sicher zu gehen, solltet ihr vor dem Baden im nächsten See Informationen über mögliche Belastungen einholen und lieber eine offizielle Badestelle aufsuchen. Oft gibt es bei starken Belastungen des Gewässers Warnmeldungen vor Ort und in lokalen Medien.
Wann besteht Gefahr für eure Hunde?
Besonders gefährdet sind schwimmfreudige Vierbeiner, die im Sommer gerne in Seen oder Bächen planschen. Hunde können einer Blaualgenvergiftung ausgesetzt sein, wenn sie mit dem kontaminierten Wasser in Berührung kommen, davon trinken, an angeschwemmten Blaualgenteilen kauen, Algenmatten an Uferböschungen annagen oder algenbewachsene Steine ablecken. Verbietet euren Hunden das Schwimmen in Gewässern, von denen ihr vermutet, dass sie mit Blaualgen verseucht sein könnten. Gerade in sehr trockenen Sommer-Perioden muss man besonders aufpassen. Sollte es dennoch zu einem Kontakt gekommen sein, ist es wichtig, eure Hunde schnellstmöglich abzuduschen und genau zu beobachten, dass sie ihr Fell oder ihre Pfoten nicht ablecken.
Welche Symptome deuten auf eine Blaualgenvergiftung hin?
Eine Blaualgenvergiftung ist nicht immer leicht zu erkennen. Beobachtet nach jedem Spaziergang in der Nähe von Gewässern euren Hund auf mögliche Symptome. Anzeichen für eine Vergiftung können
- Lethargie,
- starkes Speicheln,
- Fieber,
- Erbrechen und/oder Durchfall,
- Orientierungslosigkeit,
- Zuckungen und Krämpfe,
- Lähmungserscheinungen sowie
- Atemprobleme oder Atemnot sein.
Wenn ihr solche Symptome bei eurem Hund feststellt, zögert nicht und bringt ihn umgehend zu einem Tierarzt oder in eine Tierklinik. Schnelles Handeln kann lebenswichtig sein!
Notfallmaßname und tierärztliche Behandlung
Wenn dein Hund in einem Gewässer geschwommen ist, das möglicherweise von Blaualgen betroffen ist, ist es wichtig, schnell zu handeln. Das sofortige Abduschen deines Hundes kann helfen, potenziell gefährliche Blaualgenreste vom Fell zu entfernen. Verwende dabei klares, sauberes Wasser und spüle das gesamte Fell deines Hundes gründlich ab, um sicherzustellen, dass keine Rückstände zurückbleiben.
Dennoch ist das Abduschen allein möglicherweise nicht ausreichend, um eine mögliche Blaualgenvergiftung zu verhindern. Es ist wichtig, deinen Hund nach dem Kontakt mit Blaualgen genau zu beobachten.
Eine Blaualgenvergiftung beim Hund kann schwerwiegend sein und erfordert umgehende tierärztliche Versorgung. Es gibt kein spezifisches Vorgehen bei einer Blaualgenvergiftung, aber die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, den Zustand des Hundes zu stabilisieren und mögliche Komplikationen zu verhindern.
Die genaue Vorgehensweise und Behandlungsmethoden können je nach Schwere der Vergiftung variieren. Der Tierarzt kann Maßnahmen ergreifen, um die Toxine aus dem Körper des Hundes zu entfernen, wie beispielsweise eine Magenspülung oder die Verabreichung von Aktivkohle, um die Aufnahme der Toxine zu reduzieren. Unter Umständen werden auch intravenöse Flüssigkeiten zur Unterstützung der Nierenfunktion und zur Entgiftung verabreicht.
Die Prognose hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Menge der aufgenommenen Toxine, der individuellen Gesundheit des Hundes und der Geschwindigkeit, mit der eine angemessene tierärztliche Versorgung erfolgt. Frühzeitige Intervention kann die Überlebenschancen erhöhen und mögliche langfristige Schäden verringern.
Blaualgen können auch für uns Menschen gefährlich sein!
Die gefährlichsten Algenbakterien, die sowohl Mensch als auch Tier schaden können, sind Tychonema-Bakterien. Obwohl sie normalerweise eher in kälteren Regionen vorkommen, wurden sie auch schon in deutschen Gewässern nachgewiesen. Beim Baden können Hautreizungen, Augen- und Ohrenentzündungen auftreten, und beim Verschlucken des Wassers drohen Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit und Fieberschübe. Vermeidet das Schwimmen in Gewässern mit sichtbarer Algenblüte und haltet euch vom Ufer fern.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Bitte teilt diese wichtige Information auch mit euren hundebesitzenden Freunden – es kann Leben retten. Bei eurem nächsten Spaziergang haltet eure Hunde in der Nähe von Gewässern an der Leine und erlaubt ihnen auf keinen Fall, trübes, schaumiges oder mit grünlichen Schlieren durchzogenes Wasser zu trinken. Stattdessen könnt ihr frisches Trinkwasser in einer Flasche oder einem tragbaren Napf mitnehmen und eurem Hund bei Bedarf anbieten. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass unsere geliebten Vierbeiner sicher und gesund bleiben!
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